Vianden ist zwar nicht Luxemburgs grösster Marienwallfahrtsort. Nichtdestotrotz gehört die Bildchenskapelle zu den bedeutendsten Wallfahrtskapellen des Groβherzogtums.
Die Legende des ‘Bildchens’ von Vianden’, einer kleinen Marienstatue aus Lindenholz, die nicht von ihrer Eiche im Bildchensbësch entfernt werden konnte, erinnert stark an das Auffinden im Jahr 1624 der Statue der Trösterin der Betrübten, die auch immer an ihren Fundort vor dem Neutor zurückkehrte und deren Feierlichkeiten zum 400-jährigen Jubiläum der Wallfahrt zu ‘Unserer Lieben Frau’ Trösterin der Betrübten am 8. Dezember begannen.
Infolge des 30-jährigen Krieges und mehreren Pestwellen, war die Sehnsucht der Viandener Bevölkerung nach spiritueller Stärkung groβ. Der Zulauf von Pilgern über den schmalen Pfad an den Steinhängen entlang zum Bonzelberg, wo das Marienbild in einer Felsennische aufgestellt war, nahm dermaβen zu, dass Mitte des 19. Jh der Beschluss gefasst wurde, eine kleine, einschiffige Muttergotteskapelle mit geradem Chorabschluss und steinernem Dachreiter, malerisch auf einem Felsenspron über dem Ourtal, unweit des Viandener Schlosses zu bauen.
Die Kapelle, ein frühes Beispiel der neugotischen Sakralbauarchitektur in Luxemburg, wurde vom Viandener Architekten und späteren Staatsarchitekten Charles Arendt geplant. Obwohl die Muttergottesstatue bereits im Jahre 1850 ihren Standort in der Kapelle fand, zog sich der, überwiegend durch Spenden finanzierte Bau, über Jahrzehnte hin. Ab 1883 wurde die Kapelle komplettiert und mit der Kirchenausstattung und Ausmalung nach dem Entwurf von Arendt fertig gestellt. Die Ausmalung der Dekorationsmaler Christoph Hamper und Sohn geht leider in den 1920er Jahren komplett verloren und wird durch eine neue Ausmalung des Viandener Malers Carl Wilhelmy übermalt. In den 1970er Jahren erfolgt die Rekonstruktion des baufällig gewordenen steinernen Dachreiters.
Seit Jahren bröckelt nun der Bewurf der Fassade ab. Das Schieferdach hat unter der Wirkung von Sturm und Regen gelitten. Dachtraufe und Ableitungen sind vom berühmten Zahn der Zeit zernagt.
Nach der, vom INPA in Auftrag gegebenen Erfassung des historischen Baubestandes sowie der restauratorischen Farbfassungsuntersuchungen, soll die Kapelle komplett im inneren und Äusseren restauriert werden. Hierzu werden jedoch finanzielle Mittel benötigt.
Mögen weitere lokale Vereine sowie Unternehmen und Privatpersonen der Intiative der Viander ‘Fraen a Mammen Yolande’, Vianden, Folge leisten, welche anlässlich ihrer Generalversammlung, den erwirtschafteten Gewinn von 4.600 Euros ihres Adventsmarktes, an die Vereinigung ‘Fir d’Restoratiunn vuam Veiner Bildchen’ asbl spendeten.
Kontoinhaber. Asbl ‘Fir d’Restoratiunn vuam Veiner Bildchen’ , Kontonr.BCEE LULL LU68 0019 7455 8613 5000
Diese Gesellschaft ohne Gewinnzweck ‘Fir d’Restoratiunn vuam Veiner Bildchen’, die kurz davor steht Eigentümer des bescheidenen Heiligtums, in einer der schönsten Gegenden des Landes zu werden, hat sich zum Ziel gesetzt alle Mittel in Bewegung zu setzen und, wie ihre Vorfahren vor 200 Jahren, Spenden zu sammelen um die, seit einigen Jahren klassierte Kapelle, vor Vergessen und Verfall zu retten.
Gaby Heger